MTK
31.10. - 3.11.2024

Alle an Bord? Austauschtreffen zu Diversität

Veranstaltungsort

Jugendverbandsarbeit diverser und solidarischer gestalten

Seit zwei Jahren beschäftigen wir uns intensiviert mit den eigenen Strukturen und wie wir sie im Hinblick auf Diversität und Diskriminierungskritik stetig weiterentwickeln können. Dazu treffen wir uns einmal im Jahr für Austausch, Wissensaneignung und Reflexion.

Die Austauschtreffen richten sich einerseits an Hauptamtliche, andererseits auch ausdrücklich an Ehrenamtliche, die stark in die Verbandsgestaltung eingebunden sind oder es in Zukunft sein wollen. Für dieses Jahr haben wir nach Abstimmung bei der BDV ein Wochenende gewählt.

Dieses Mal möchten wir einen neuen Schwerpunkt auf das Thema Solidarität legen. In Mainstreamdiskussionen über Diversität klingt es oft so, als ob wir Vielfalt über bestimmte Personen, die diese angeblich verkörpern, in den Verband hineinholen könnten und damit das Ziel schon erreicht hätten. Entgegen diesem Verständnis möchten wir uns damit beschäftigen, dass Diversität oft schon da ist und wir sie nur nicht wahrnehmen. Außerdem ist Diversität auch mit Differenzen verbunden – mit politischen oder sozialisationsbedingten Differenzen, mit einem unterschiedlichen Lebensstil, strukturellen Machtunterschieden oder etwas ganz anderem. Verbandsvielfalt und eine divers zusammengesetzte Mitgliederstruktur sind also nicht das Ziel, sondern Ausgangspunkt für einen längeren Prozess.

Wir schauen auf mögliche Differenzlinien im Verband und auch, wie diese in aktuelle politische Herausforderungen eingebettet sind. Wie schaffen wir es, diese Differenzen, sich daraus ergebende Widersprüche und uns gegenseitig auszuhalten? Wie gelingt es uns radikalgesellschaftliche Kritik zu üben und dabei gleichzeitig empathisch und anderen Menschen zugewandt zu bleiben? Im kollegialen Austausch möchten wir über diese Fragen nachdenken, Lösungsansätze entwickeln und Implikationen für eine machtkritische Bildung und gesellschaftlichen Aktivismus ergründen.

Unser Prozess wird von ein bis zwei externen Referent*innen begleitet.

Bisher sicher wieder dabei ist:

Carina Flores (Leipzig): Ich bezeichne mich als Bildungsaktivistin, arbeite freiberuflich als Trainerin in der Politischen Bildung, Transformatives Lernen & Antidiskriminierung. Ich bin eine von Emotionen getragene Woman of Color, überlebende Akademikerin. Wichtige Bezugspunkte meines Bildungsansatzes sind antirassistische, feministische und dekoloniale Perspektiven. Ich spreche mich für radikale Menschenliebe aus. Musik und Natur sind mir eine hoffnungsgebende, widerständige und emanzipatorische Quelle und mich bewegt der Zusammenhang zwischen innerer und äußerer Dekolonisierung des Wissen und mein eigener dekolonialer Verlernprozess.

Weitere Informationen zum Programm, der Unterkunft und gegebenenfalls anfallenden Kosten folgen. Wir freuen uns sehr, wenn das Austauschtreffen auf großes Interesse im Verband stößt, und auf zahlreiche Anmeldungen an: flora.goebel [at] bdp.org (flora[dot]goebel[at]bdp[dot]org)

Liebe Grüße von den Organisierenden aus dem Bundesverband, Thüringen, Rheinland-Pfalz und weiteren Landesverbänden

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