Teilnehmer*in beim Workshop

Bericht vom Workshop: War Oma eine Nazi?

Nationalsozialismus und Holocaust im Familienkontext

Workshop zur NS-Vergangenheit Familienangehöriger, 29.06. und 08.12.2024

Im Juni und Dezember diesen Jahres fand ein zweitägiger Workshop zur Aufarbeitung und Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte im Nationalsozialismus statt. Unterstützt wurden wir dabei von Johannes Spohr, Referent und Historiker für Recherchen zum NS.

Ziel war es, anhand historischer Quellen (Akten) genauere Informationen darüber zu recherchieren, welche Rollen und ggf. Mitverantwortung einzelne Familienangehörige an der Aufrechterhaltung der nationalsozialistischen Gesellschaft, deren Verbrechen und dem Holocaust hatten und diese sichtbar zu machen. Dabei ging es auch um die kritische Auseinandersetzung mit den erinnerten und erzählten Geschichten, die im Familienkontext zu diesen Personen weitergegeben werden und die Verstrickungen sowie Täter*innenschaft häufig bagatellisieren, verharmlosen oder negieren.

Im ersten Teil des Workshops eigneten wir uns das Wissen darüber an, welche Quellen zu den Tätigkeiten und Rollen eigener Familienangehörigen im NS zur Verfügung stehen und wie wir diese nutzen können, um Informationen zu recherchieren. Gemeinsam stellten wir die Anfragen bei den relevanten Archiven zu einer oder mehreren Personen (Bundesarchiv etc.). Im zweiten Workshop-Teil wurde das historische Material gemeinsam gesichtet und ausgewertet. Wir erarbeiteten uns so konkretes Wissen über die Taten, Mitverantwortung und Verstrickungen der eigenen Familienangehörigen. Wichtig und bestärkend war der Austausch untereinander, zum weiteren Umgang mit dem Material und möglichen innerfamiliären Tendenzen von Verdrängung und Umdeutung.

Der Dozent Johannes Spohr gibt uns einen kurzen Input zu Recherchemöglichkeiten in Archiven

Weitere Infos zu Johannes Spohr und seiner Arbeit findet ihr hier: https://www.present-past.net

Das Projekt wurde gefördert durch die Lokale Partnerschaft für Demokratie Jena (PfD Jena) in Trägerschaft der Stadt Jena, gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen von “Demokratie leben!” und dem Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit „DenkBunt“ des Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport.

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