Solidarität mit dem Green Island
Am 08.11.2023 kam es bundesweit in Thüringen, Sachsen, Baden-Württemberg, Hamburg und in Niedersachsen zu Hausdurchsuchungen bei Linken. Die Hausdurchsuchungen sind die Folge polizeilicher Repression am 1. Mai in Gera. Dort demonstrierten hunderte Neonazis und die Polizei weigerte sich, die Gegendemonstrant*innen zu ihrem angemeldeten Kundgebungsort zu lassen, was die Demonstrant*innen scheinbar nicht akzeptierten. Der Vorwurf nun: Landfriedensbruch.
Betroffen von den Hausdurchsuchungen war auch die linke Freirauminitiative Green Island und das darüber liegende Wohnprojekt in Nordhausen. Die Aktivist*innen dort stellen sich regelmäßig menschenverachtenden und antidemokratischen Strukturen in den Weg und arbeiten kontinuierlich an einer offenen, menschenwürdigen Gesellschaft. Auch wir als BDP hatten bereits die Freude, dort Veranstaltungen durchführen zu können.
Als demokratischer und antifaschistischer Jugendverband kämpfen wir für eine gerechte Welt, in der alle Menschen unabhängig ihres Geschlechts, ihrer Sexualität, Herkunft, Hautfarbe oder Religion frei und solidarisch miteinander leben können. Wir kämpfen für eine Gesellschaft ohne Grenzen, Armut und Umweltzerstörung. Wir kämpfen für eine Gesellschaft ohne Faschismus und Kapitalismus. Wir bieten Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten, sich zu organisieren und diese Werte zu leben und mit ihren eigenen Visionen zu füllen – auch im Green Island.
Wir verurteilen die Hausdurchsuchungen aufs Schärfste und erklären unsere Solidarität mit den Betroffenen in Nordhausen und allen anderen Städten! Dieser Vorfall ist kein Einzelfall. Stattdessen wird antifaschistischer Protest und Aktivismus zunehmend kriminalisiert, vor allem in Sachsen und in Thüringen. Die Polizei ist dabei keine vermeintlich neutrale Instanz, sondern willfähriger Gehilfe rechter und antidemokratischer Strukturen: Regelmäßig werden Neonazidemonstrationen geschützt und können ungehindert laufen, während den Gegendemonstrant*innen oder linken Demos im Allgemeinen Gewalt und Repression entgegenschlägt. Die etlichen Aufdeckungen rechter Netzwerke innerhalb der Polizei sind dabei nur ein weiterer Beleg für etwas, das Antifaschist*innen schon seit langem zu spüren kriegen.
Ziel dieser Hausdurchsuchungen ist vor allem Einschüchterung und damit Verhinderung weiterer Proteste gegen Faschismus und für eine bessere Welt. Doch antifaschistischer Protest ist in Zeiten wachsender rechter Strukturen, zunehmender Ungleichheit und dem drohenden Klimakollaps notwendiger denn je – gerade auch in Thüringen. Wir lassen uns nicht einschüchtern!
Solidarität mit dem Green Island und allen Betroffenen!
Betroffen sind einige, gemeint sind wir alle!
Wir unterstützen den Spendenaufruf für alle betroffenen Personen und Strukturen!
Bitte überweist eure Spende auf das folgende Konto:
Rote Hilfe Ortsgruppe Jena
IBAN: DE77 4306 0967 4007 2383 09
BIC: GENODEM1GLS (GLS Bank)
Stichwort „1. Mai Gera“